Beim diesjährigen Starkbierfest im Schützenheim in Herbertshofen, konnte Vorsitzender Günter Pohl neben den Vertretern der Vereine sehr viel Prominenz begrüßen. Neben den 3 Bürgermeistern des Marktes Meitingen war auch der halbe Marktgemeinderat anwesend. Außerdem gaben sich auch MdL Georg Winter und MdL Dr Fabian Mehring die Ehre in Herbertshofen präsent zu sein. Auch der Stimmkreis-kandidat Manuel Knoll stieß später noch dazu. Außerdem war auch Gauschützenmeister Hubert Gerblinger anwesend.Nach dem traditionellen Faßanstich durch 1. Bürgermeister Dr. Michael Higl, spielte erst mal die SGL – Werkskapelle auf, so das sich die Besucher mit den Schmankerln aus der Schützenheimküche und dem Unterbaarer Laurentiusbock stärken konnten, bevor es mit dem Programm weiterging. Auch in der Küche wurde auf Hochdruck gearbeitet um alle Gäste satt zu bekommen. So wurden neben Schweinebraten mit Spätzle oder selbstgemachtem Kartoffelsalat, auch Brotzeit- und Käseplatten angeboten. Allen, die durch Ihren Einsatz, am Ausschank, in der Küche, sowie als Bedienung zum Gelingen unseres Starkbierfestes beigetragen haben, sei hier Dank gesagt.
Vereinsmeister 2023
Dann kam auch schon der erste Höhepunkt des Abends, nähmlich die Ehrung der Vereinsmeister 2023, wobei der/die erste einen Pokal erhielt, der/die zweite und dritte eine Urkunde. Der Name in Klammer ist der Pokalspender.
Vereinsmeister der Jugendklasse wurde Sofie Laschkowski (MGR Annemarie Probst), 2. Giuliana Beckert und 3. Scenk Benedict.
Vereinsmeister in Luftpistolenklasse wurde Wolfgang Radiese (Robert Hecht), 2. Christian Kratzl und 3. Johannes Gump.
Vereinsmeister Luftgewehrklasse wurde Alisa Kratzl (Christian Kratzl), 2. Ute Finkel und 3. Herbert Steiner.Nach einigen Musikstücken der Kapelle im vollbesetzten Saal, ging es dann nahtlos mit der Proklamation der Schützenkönige 2023 weiter.
Schützenkönige 2023
Der Höhepunkt des Abends war sicherlich die Proklamation der Schützenkönige. Die Schützenkönige präsentieren den Verein mit Ihren wertvollen Schützenketten bei Schützenfesten, offiziellen Anlässen und Veranstaltungen des schützengaus. Die Königswürde ist die höchste Auszeichnung bei den Schützen.
Die Namen in Klammer benennen den Pokalspender!
Schützenkönigin in der Jugendklasse wurde Giuliana Beckert (MdL Dr. Fabian Mehring), 2. Kevin Gropper (Günter Pohl) und 3. Sofie Laschkowski (MGR Christian Deisenhofer)
Schützenkönig in der Luftpistole wurde Chrsitian Kratzl (Manuel Knoll), 2. Wolfgang Wagenknecht (Ottmar Wilde) und 3. Johannes Gump (Stefan Müller).
Schützenkönigin wurde Alisa Kratzl (BGM Dr Michael Higl), 2. Ute Finkel (MGR Claudia Riemensperger) und 3. Silvia Gropper (MGR Anton Kraus) Nach einer Unterhaltungsrunde durch die Kapelle folgte nun der dritte Höhepunkt des Abends, nähmlich die Ansprache des Meitinger Bärs, der keinen verschonte.Der Bär in Aktion!
Lesen Sie dazu den Originalartikel von Steffi Brand!
Herbertshofen Die ersten Klänge aus dem Dschungelbuchsong „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ kündigten ihn an: Wolfgang Wagenknecht schlüpfte – ebenso wie bei seiner ersten Fastenpredigt im Jahr 2019 – erneut in das weiße Bärenkostüm, ließ sich durch die vollbesetzten Stuhlreihen der Gäste des Starkbierfestes schieben, um anschließend eine Fastenpredigt zu schmettern, bei der Politiker und Vereinskollegen gleichermaßen ihr Fett wegbekommen sollten.
Nachdem der Bär die „Starkbierfreund-Innen und Außen begrüßte, Gendersternchen und LGBTs“ und damit direkt mit den ersten Worten die doch recht komplizierte gendergerechte Sprache anprangerte, legte der 41-Jährige los – mit Bernhard Kraus, seinem Ministranten in Rot-Weiß, an seiner Seite und dessen kecken Sprüchen von der Seite. Zuerst nahm der Bär die „D- und E-Promis“ in Visier – also den Tisch, an dem Mitglieder des Gemeinderats und andere Politiker saßen. Wagenknecht richtete seinen Blick zurück auf die Kommunalwahl 2020 und stellte diesen Zusammenhang in den Raum: „Am Sonntag war Kommunalwahl und zack: Corona! Fast als hätten wir am Sonntag das Virus gewählt.“ Die Jahre der pandemischen Lage brachte der Bär mit dieser kurzen Zusammenfassung auf den Punkt: „Absage, Absage, Absage, Absage, Lockdown, Lockerung, Lockdown, Lockerung.“ Wagenknecht erinnerte an die Versuche von Meitingens Bürgermeister Dr. Michael Higl am Schlittenberg Abstandsregeln umzusetzen, an die Spaziergänger, die (vermeintlich) nur mit Hund oder Mitgliedern des eigenen Hausstands unterwegs waren und bezeichnete die Aktionen so mancher Mitmenschen als unerklärlich. Strohdumm dürfe man nicht mehr sagen, verkündete der Fastenprediger, stattdessen spreche Wagenknecht lieber von einer „intellektuell beruhigten Zone“.
Der Bär belächelte jene, die noch Klopapier zuhause eingefroren hätten und lobte den Faschingshaufa, der einen Einkaufsservice für ältere Leute ins Leben gerufen hat, anstatt Nudeln, Hefe und Mehl zu horten. Er forderte „mehr im Geldbeutel“ für die Beschäftigten, die während der Pandemie regelmäßig Applaus („grenzdebiles Geklatsche“) erhielten und nun wieder vergessen scheinen – und erhielt dafür Zuspruch aus dem vollbesetzten Saal. Mit seiner ureigenen 3G-Regelung – „gebraut, gezapt, getrunken“ – legte Wagenknecht das Thema beiseite und fokussierte sich einmal mehr auf die Kommunalpolitik. Eine Entschuldigung richtete der 41-Jährige an Zambelli Gat von der SPD, den er bei seiner ersten Fastenpredigt nicht begrüßte, lobte den Wahlkampf von Andreas Brodkorb (Freie Lechtaler Wählergemeinschaft) als „künstlerisch und sehr wertvoll“, ließ es sich jedoch nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass das Wahlplakat mit Blumenwiese nicht unbedingt mit dem Mähroboter zu vereinen ist, der durch den Garten des Lehrers steuert.
Auch die Idee, eine Fußgänger- und Fahrrad-Hängebrücke über den Lech zu errichten, die den Naherholungswert stärken und den Wirtschaftsstandort pushen könnte, wurde in Wagenknechts Fastenpredigt zum Thema. Reichlich überspitzt skizzierte er den Neubau des Naturfreundehauses, der damit einhergehen würde, warf das Schlagwort der „Erlebnisgastronomie Lechbrücke“, einen McDonalds und eine Sanifair-Toilette in den Raum, die es eigentlich nur an großen Autobahnrastplätzen gibt. Die Gefahr die Wagenknecht sieht: „altbayerische Asylbewerber“ am Lech. Diese mögen mit Extrakanzeln an der Fronlinie Lechufer und mit Unterstützung der Meitinger Sicherheitswacht vom Schlauchboot aus abgewiesen werden. Von Christian Deisenhofer (JBU), der mit Gipsfuß vom Rollstuhl aus Wahlplakete verteilte, dem Aufstellen der Wahlplakate von Anton Kraus (CSU) bei Nacht und der Talk & Grill-Aktion der CSU berichtete Wagenknecht und vermutete, dass die Partei sich keine Gedanken über die Klimaschäden des Grillens machen würden. Für den nächsten Wahlkampf riet der Meitinger Bär, „Plastikkullis und g’spritzte Rosen“ am Infostand zu überdenken und – im Sinne der Nachhaltigkeit – eher Kohlrabischnitz und Brennnesseldip anzubieten. Auch selbstgeschnitzte Bleistifte oder Holz-Luftballons mit Gasfüllung aus dem Saustall schlug Wagenknecht vor. Die Pflasterboxen von Anton Büchele alias „Babberle-Done“ und die Segway-Aktion, die auch nicht ohne Atomstrom auskomme, so Wagenknecht, schafften es ebenso in die Rede wie der Vorschlag vegane Pralinen ohne Palmfett in ausrangierten Eierschachteln vom Hoflädle Deisenhofer anstelle von Gummibären in der Tüte zu verteilen. Auch die Forderung der „orangen Herrschaften“ – die „gestalten statt verwalten“ wollten, nach der Auflösung des Investitionsstaus riefen, sich mehr Personal in der Verwaltung wünschten und dennoch nicht die Rücklagen angreifen wollten, bekamen ihr Fett ab.
Nach reichlich Mitgefühl für den Meitinger Bürgermeister – „ja, Michael, du hosch es au ne leicht als Direktor für schwer erziehbare Kinder“ – wobei der Bär ausdrücklich nicht die Mitarbeitenden in der Verwaltung meinte, schwenkte Wagenknechts Fokus auf das nächste politische Schwerpunktthema: den Landtagswahlkampf. Der 41-Jährige sprach von „dunklen Wolken“, da Georg Winter (CSU) mit 72 Jahren nicht mehr antreten will – und das nach gerade mal 33 Jahren als Landtagsabgeordneter, in denen der Politiker „jeden Hennastall von Syrgenstein bis Neukirchen, jeden Meter Fahrradweg und jedes Kneippbecken“ besucht, eine Affäre um die Beschäftigung von Familienangehörigen ausgesessen habe und dafür vom Fastenprediger die „goldenen Hasabolla von den Lechtalschützen“ als Präsent erhielt.
Die nächsten auf der Liste vom Meitinger Bär: der „Meister Propper der Freien Wähler“, Dr. Fabian Mehring, und Manuell Knoll (CSU). An diese beiden richtete der Bär gleich zwei Bitten: Der Wahlkampf solle keine Schlammschlacht werden wie der „Kinderfasching zwischen Winter und Mehring“ und Mehring, der mit „Team Fabi“ scheinbar überall präsent ist, möge keinen Höhenflug bekommen, forderte Wagenknecht. Für Mehrings Fastenpredigt unter dem Titel „Fabi’s Fastenpredigt 2023“ erhielt der Politiker eine Erinnerung an den Genitiv, der keinen Apostroph benötige, verbunden mit dem freundlichen Hinweis: „Des Hirn ist fei koi Seif‘. Des wird net weniger, wenn man‘s benützt.“ Dafür, für schlechte Wortwitze und „Bullshitbingo“, wie Wagenknecht Mehrings Fastenpredigt bezeichnete, dürfe er gerne eine Spende in der Jugendkasse der Schützen lassen. Für Knoll und Mehring gab es Bärendreck als Geschenk sowie eine Schere und ein Band – „damit es klappt mit der ersten Fahrradwegeröffnung“.
Nachdem Wagenknecht für seine Ohrfeigen in Richtung Politik reichlich Applaus geerntet hat, lobte Wagenknecht Pfarrer Gerhard Krammer (trotz Abwesenheit) für seinen Predigt beim Musikfest in Erlingen zum Thema „Prosit“, erwähnte die Verwechselung von Fronleichnam und Erntedank und das Rauchen in der Kirche, bei dem dem Fastenprediger nach eigenen Angaben beinahe das Bier aus der Hand geglitten wäre. Wagenknecht bezweifelte den raschen Glasfaserausbau, weil er weitere Knochen und Scherben im Meitinger Untergrund vermutete, erwähnte die „Jahrhundertbaustelle im Baugebiet Römerstraße“ und schoss gegen die Bahn, die den Zugang zu den Bahngleisen herstellen möge, bevor die erste Sanierung der Bahnunterführung ansteht. Als es um den Bau des Hauses für Musik ging, gab es eine verbale Keule für JBO-Vorstand Florian Möckl, der gesagt haben soll, dass die SGL nur deswegen schneller fertig wurde mit dem Bau, weil in der SGL „das Arbeitervolk und bei uns (bei JBO) die Akademiker“ aktiv seien. Klar, dass diese verbale Ohrfeige gegen den JBO-Vorstand von der am Starkbierfest spielenden SGL-Kapelle mit tosendem Applaus quittiert wurde. Uli Riemensperger, den Chef der SGL-Kapelle, der im Zuge der Umbaumaßnahmen ordentlich abgespeckt hat, wollte sich der Bär hingegen als Vorbild nehmen und warf die Idee von „leichter bauen in Deutschland“ in den Raum.
Michael Higl riet der Bär, sich beim Akkordeonorchester zu bewerben, nachdem er beim Neujahrsempfang den Dreiklang als roten oder vielmehr schwarzen Faden für seine Rede wählte und am Mini-Akkordeon sein erstes Konzert gab. Auch monierte er die „Kuschelstimmung“ bei der Demo gegen die hohe Strompreise, die inhaltlich Berechtigung haben, jedoch die Akteure – „Markus Söder und no a paar schwarze Lumpen“ – beim Bär beinahe Brechreiz ausgelöst hätten, wenn nicht das Bier den ganzen Abend über griffbereit gestanden hätte. Weitere Themen der Fastenpredigt: die entlaufenen Hennen von Stefan Schweihofer, die Status-Meldungen von Anton Kraus, der seine Mitmenschen regelmäßig darüber auf dem Laufenden hält, ob es Grillhändel oder eine andere Köstlichkeit gibt und damit unter die Foodblogger gehen könnte oder vielleicht doch als Influencer für die Metzgerei Stegmiller im Einsatz ist. Doch vermutlich wird sich diese Beschäftigung mangels Zeit ohnehin in Luft auflösen, denn schließlich wurde Kraus‘ Herzensprojekt – die Gründung eines Dachvereins – erst kürzlich Realität. Mit dem Verweis auf den neu gegründeten „Spickerclub“ des TSV, der Ankündigung des Open Airs im September, der Gründung der Mofafreunde Herbertshofen ohne Erlingen, den modernen elektronischen Schießständen der Schützen und einigen Internas aus dem Schützenheim sowie aus dem Dorfleben bog Wagenknecht auf die Zielgerade seiner Fastenpredigt ein. Unter tosendem Applaus und bei Standing Ovations wurde der Bär wieder aus dem Saal gefahren – nicht ohne auf Speis‘ und Trank zu verweisen und mit dem Gedankenanstoß, dass hinter jedem Laib Brot auch die tragische Geschichte des Getreides steckt, das es nicht geschafft hat, zu Bier verarbeitet zu werden.
Die Lechtalschützen bedanken sich bei allen Helferlein vor und hinter den Kulissen, ohne die so ein Fest nicht durchführbar wäre, während die anderen feiern!
Weiterhin bedanken wir uns bei allen Pokalspendern, die wieder bereit waren unseren Sport unbürokratisch zu unterstützen!
Zum Schluß natürlich wieder bei allen Gästen aus Nah und Fern, ohne die es auch kein gelungenes Fest geworden wäre.
Wir sehen uns wieder am 16. März 2024, wenn es wieder heißt Starkbierfest in Herbertshofen!